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Monika Rosenstatter

Der Mai erblüht - von Marienkräutern und Josefsblumen

Der Mai eröffnet uns im Rad des Lebens die Qualität des "Wachsens". Man kann der Natur förmlich zusehen, wie sie dem Himmel entgegenwächst. Ja, ja ... Erde und Himmel wollen sich verbinden und dies zeigen sie uns vor im Wonnemonat, Hochzeitsmonat Mai.

„Marie- und Josefsblümli“

 

Marienblümli zart und fein,

Du hüllst den Menschen in den Mantel Deiner Liebe ein.

Du sprießt im Wonnemonat Mai,

rufst Liebeslust und Freudentanz herbei.

Rosa, hellblau, sanftes weiß,

Gibt die Rose ohne Dornen das Geheimnis aller Himmel preis.

Wenn Erde und Himmel sich vereinen,

Tun Marienblumen weinen.

Im Mairegen verschmelzen Marienkraut und Josefsblumen im Reigen,

um sich ihre Liebe zu zeigen.

 

Monika Rosenstatter


Bachnelkenwurz - verblüht

Eine alt vergessene Herzheilerpflanze, die Bachnelkenwurz, ist nun verblüht und schenkt mir in den frühen Morgentaustunden ein Meer aus Tautropfen. Der Maitau ist ein altes Zigeunerheilmittel.

Viele Jahre sind vergangen, da ich das Seminar "Marienkräuter und Josefsblumen" angeboten habe und mit den Frauen in die Welt der Maienwonne eingetaucht bin.

Heut habe ich die Unterlagen von damals hervorgeholt und bin auf diesen Text zum Maitau gestoßen:


„Im Mai wenn der Morgentau scheinbar auf den Blättern sich sammelt, dann wird dieser „Maitau“ gesammelt. Es ist aber kein Tau, dieses Wasser. Es ist das Wasser der Pflanze, das von den vielen kleine Drüsen ausgeschieden wird über Nacht. Und dieses Wasser ist heilkräftig. Stärkt die Sehkraft, wenn du es auf die Lider streichst, klärt die Gesichtshaut, und sorgt für innere Schönheit wenn du es trinkst. Dein Körper wird es mit Freuden aufnehmen, und wissen um die Kraft des Pflanzengoldes, geboren aus der Mitte.“ Monika Rosenstatter

Wenn es Dir möglich ist, so bade Dich nun täglich im Maitau. Wasche Dein Gesicht, Deine Augen mit dem heilkräftigen Wasser von Himmel und Erde und genieße die reinigende Kraft.



Marienkräuter und Josefsblumen. Der Mai ist wahrlich eine Fundgrube an Marienkräutern und ich werde noch so einiges darüber schreiben. Die Marienkräuter reichen von Ringelblume bis Pfingstrose, von Königskerze bis hin zur opulenten Mariendistel. Allen voran natürlich der Frauenmantel, siehe Foto. Er trägt wohl die bezauberndsten Tautropfen. Gemeinsam mit der Venuskraft, die nun im Tierkreiszeichenstier präsent ist, bringen sie Schönheit in ihrer reinsten Form in unsere Gärten.

Da zücken die Kräuterfrauen nun ihre Körbe und es wird gesammelt und geerntet und gekocht und gebraut.

Und genau hierfür möchte ich Dir einige Sammeltipps und Anregungen mitgeben:


Suchen – Sammeln und Staunen

Anregungen für ein harmonisches „KräutErleben“

 

  • Sammle nichts, was du nicht absolut sicher bestimmen kannst. Zur Not hole Rat bei Kräuterkundigen ein. Kräuterwanderungen, gute Bestimmungsbücher und viel Erfahrung helfen dabei.


  • Mache Fotos und Notizen über Deine Lieblingspflanzen – Ein selbstgemachtes Kräutererfahrungsbuch.

  • Nimm ein Bestimmungsbuch mit auf Deinen Kräuterwegen. Schreibe im Buch dazu, wo du welche Pflanze gefunden hast, so kann Dein Kräuterwissen wachsen.


  • Sammle nur an Orten, die abseits von Verkehr, schlechter Luft und Energie und frei von Dünger und chemischen Belastungen sind. Suche dir Plätze an die du jährlich zurückkehrst, und beobachte diese im Lauf des Jahres. Standorte und Vegetation verändern sich. Als Wanderer kann man z. b. die Minze, den Beifuß, Rautengewächse nennen. Ist der Boden erschöpft, dann wandern sie weiter. Wie sieht die Pflanze als Keimling, zur Blütezeit oder im Stadion der Samenbildung aus.

 

  • Lerne ob es sich um einjährige (Springkraut) oder mehrjährige Pflanzen (z. B. Frauenmantel) handelt. Versuche auch Pflanzenfamilien zu erkennen und zuzuordnen. Auch dies ist eine wichtige Signatur und zählt zur Pflanzenkunde.


  • Gesammelt werden Kraut, Blüte oder Blätter an trockenen, sonnigen Tagen. Am besten wäre der Vormittag oder auch der zeitige Morgen. Aber auch nach der Arbeit, am Abend, können Kräuter gesammelt werden. Besser am Abend pflücken, als gar nicht. Vor allem um die Sommersonnenwende sind die Kräuter mit hohem ätherischen Ölgehalt am heilkräftigsten. (Johanniskraut, Lavendel, Rosmarin, Schafgarbe, Majoran, Wilder Dost, Minze,…..)

 

  • Wurzeln werden im Frühling oder Herbst gegraben. Wenn die Blätter kurz vor dem Austrieb stehen oder bereits eingezogen sind. Deshalb ist es wichtig genau zu wissen, wo die jeweiligen Kräuter ihre Standorte haben.


  • Wichtig ist, dass immer trockene Kräuter und Pflanzen geerntet werden. So wird Schimmelbildung vorgebeugt. Kräuter die gleich verkocht werden, können auch an Regentagen gesammelt werden. Die Regentropfen abschütteln, wenn nötig nochmals waschen und ab in die Suppe damit.


  • Schon beim Sammeln auf saubere Pflanzenteile achten. Gleich verlesen und nur einwandfreie, nicht von Schädlingen oder Insekten befallene Kräuter ernten. Das erspart zu Hause eine Menge Zeit. Ansonsten kann einem die Freude schnell vergehen, weil es einfach zu zeitaufwendig wird. Ich weiß wovon ich spreche!

 


  • Bei Wildgemüse (Klette, Schafgarbe, Knöterich, Giersch, Brennnessel, Bärlauch, Melde, Nelkenwurz, Labkraut, Kohldistel,…) werden immer nur die oberen eiweißreichen Pflanzenspitzen, jungen Blätter  oder sogar nur die Knospen gepflückt. Die älteren Teile wie Stängel und Blätter, wären zu ballaststoffreich und verholzt. Der Geschmack wäre nicht befriedigend und auch die Verdauung würde zu stark beansprucht werden. Junge Pflanzen schmecken am Feinsten.

 

  • Suchst du ein bestimmtes Kraut für ein Wehwehchen, dann höre auf Deine innere Stimme. Achte darauf, welche Kräuter bevorzugt in Deinem Garten gedeihen, oder welches Kraut oder Baum dich gerade magisch anzieht. Beschäftige dich damit, und höre in dich hinein. Ruhland beschreibt sehr schön: „Es gibt viele Krankheiten aber nur eine Gesundheit. Gesund sein bedeutet in Liebe verbunden zu sein und dem Fluss des Lebens zu vertrauen.“

 

  • Handys und elektronische Geräte sollten womöglich beim Kräutersuchen und Verarbeiten in einer Schublade bleiben. (Heutzutage sehr schwierig:))


  • Gepflückt wird mit der Hand. Nicht mit Messer, Schere und Metall. Wenn nötig dann ein Keramik- oder Glasmesser. Wurzeln werden mit Kupfergeräten gegraben.

 

  • Das Sammelgut wird in einem Korb, einer Stofftasche oder Papiertüten transportiert. Plastik sollte womöglich vermieden werden.

Auch ist es gut, sich eine Sammeltasche mit vielen Fächern zuzulegen oder zu nähen. So kann das Sammelgut gleich vor Ort sortiert werden und zu Hause kann sofort mit der Verarbeitung begonnen werden.


  • Will man Kräuter trocknen um Vorräte anzulegen, so geschieht dies im Schatten, an gut belüfteten Orten. (Dachboden, überdachte Terrasse, Kräutergitter,…) Das Sammelgut wird gut ausgebreitet und darauf geachtet, dass Tiere fernbleiben. Die Brennnessel will in der prallen Sonne getrocknet werden. Sind Pflanzen durch zu langsame Trocknung schwarz geworden, so sollten diese nicht mehr verwendet werden. Diese wandern auf den Kompost. Getrocknete Kräuter werden in gut verschließbaren Gläsern, Dosen, Kissenbezügen oder Papiertüten dunkel und trocken und luftig gelagert.


  • Gepflückt und bevorratet wird immer nur der Bedarf eines Kräuterjahres.

 

  • Über ein kleines DANKE freut sich jede Pflanze!!!

 

Am Mühlenbach entlang schlängelt sich nun die rosa blüte des Baldrians, er wird auch Marienwurzel genannt. Der Baldrian erwärmt uns für das Leben - sag ich immer. Ich mache mich heut auch noch auf den Weg und sammle Blüten für das bei Gärtnern so beliebte Baldrianblütenetrakt. Es dient zur Abhärtung von Pflanzen gegen Frost.


Echter Baldrian

Marienwurzel - Valeriana officinalis  - Pflanze der inneren Ruhe

Der Baldrian sucht sich seinen Platz an feuchten Plätzen aus. Seine Blüten entfalten sich im Mai und Juni und erfüllen mit ihrem eigenartigen Duft die Waldluft. An warmen Maientagen verströmt er sich förmlich. Über seine Blüten sammelt er nun die Sonnenkraft, welche er in seinen Wurzeln speichert. Kommt man in das morphogenetische Feld einer Baldrianpflanze, so kann die von ihm ausgehende Ruhe äußerst stark wirken. Diese Kraft wird ihm auch hoch angerechnet, wenn es darum geht, erholsamen Schlaf zu erzielen. Die Wurzel wird als Tee dazu verabreicht, Dragees und naturheilkundliche Zubereitungen werden angeboten.

Im Mai pflücke ich gerne die Blüten. Mische sie nervenberuhigenden Tees bei. Blüten werden im Handel kaum angeboten. Ich verwende sie auch zum Räuchern oder für entspannende Bäder. Der Baldrian würde das vom Menschen verlorene Waldbewusstsein wieder zurückbringen.

Die Wurzel wird im Frühling oder Herbst gegraben, wenn das Pflanzengrün sich zurückgezogen hat. Dann sitzt die Kraft wieder in der sehr stark riechenden Wurzel, welche auch als Schlafamulett verarbeitet wird.

Leidet man unter Nervenschwäche, so kann man im Vorübergehen ein kleines Stück der Pflanze pflücken und sie in die Hosentasche stecken. Die energetische Wirkung ist hier sehr stark.

In geringen Mengen können junge Pflanzenteile auch in der Wildkräuterküche verwendet werden. Er ist ein Verwandter des Feldsalates.

Marienwurzel wurde sie wegen ihrer starken Mond- und Venussignatur genannt.


Baldrianblüte

Im Mühlengarten wächst durch die natürlichen Bodenschaffenheit viel Baldrian. Jedoch erinnere ich mich, dass ich mich immer schon als Kräuterfrau sehr zu Baldrian hingezogen fühlte. Wolf Dieter Storl, ein weiser Kräutermann, sagte mir einmal: „Der Baldrian erweckt im Menschen das natürliche Bewusstsein, die Verbindung zum Wald.“ Alleine schon der Geruch der Baldrianblüten ist betörend. Baldrian kennt man als Wurzel-Auszug ja hinlänglich als Beruhigungs- (nicht Schlaf-) Mittel, als Badezusatz zur Entspannung usw. Baldrian ist eine winterharte Blütenstaude, sehr hübsch mit den weißen bis zartrosa Blüten, wird 1,50m hoch, hat feste Rhizome (Wurzelstöcke), in deren Wurzelrinde viel Wirkstoff steckt. Dieser Wirkstoff ist aber nicht jener, der das Gärtnerherz höher schlagen lässt.  Nein, es ist jener, der in der Blüte steckt, das daraus entstehende Extrakt ist ein Wärmegeber, der in vielen Substanzen enthalten ist wie z.B. Wärmegele für Sportler u.v.m. Daher ist es auch sehr interessant als Schutz gegenüber Frösten bis minus 6°C und das will ich näher beschreiben. Und das Extrakt ist wie oben erwähnt, hilfreich bei unguten Düften bei der Jauchebereitung.

"Wundermittel “Baldrianblütenextrakt als Schutz gegen Spätfrost

Wenn späte Frostnächte bevorstehen, hilft Baldrian nicht nur, die Nerven zu beruhigen, er ist auch ein ausgezeichneter Frostschutz. Das Extrakt erhöht die Pflanzentemperatur für 12-15 Stunden um 5-6°C, bedeutet Frostschutz in selbigem Minusbereich. Baldrianblüten- Extrakt ist in Apotheken erhältlich, kann aber auch selbst erzeugt werden, so man von den sehr hübsch und bienenfreundlich blühenden Pflanzen ausreichend im Garten hat. Baldrianblütenextrakt ist ein Wärmegeber und sorgt übrigens auch für starke und gesunde Pflanzen, ein gesundes Bodenleben und fördert die Rotte im Kompost. Daher ist das Wort Frostschutz in dem Zusammenhang nicht ganz korrekt. Viel mehr erhöht es die Pflanzentemperatur für einige Stunden, mobilisiert die pflanzeneigenen Abwehrstoffe und löst Prozesse aus, die Frost kurzfristig überdauern können.

Baldrianblütenextrakt soll Kakteen- aber auch viele andere Pflanzen dazu bringen reicher zu blühen. Schon im Herbst wird der Extrakt dem Gießwasser zugefügt um die Blüteninduktion zu fördern.

Nach dem Winter beim ersten gießen gleich Baldrianblütenextrakt mit ins Gießwasser geben.

Eine weitere Verwendung – bei der Aussaat: Baldrianblütenextrakt unterstützt die Wurzelbildung der jungen Sämlinge.

 

 Zubereitung von Baldrianblütenextrakt

Gut zwei Hände voll getrocknete Blüten ein paar Tage lang – leicht angefeuchtet (100 ml Regenwasser- ziehen lassen, anschließend mit dem Mixer pürieren und durch ein Leinentuch pressen. Die Flüssigkeit in einer dunklen Glasflasche kühl aufbewahren, Flasche wegen der einsetzenden Gärung nur zu zwei Drittel füllen.

Aus frischen Blüten stellt man das Extrakt wie folgt her: Blütendolden sammeln und für 24 Stunden einfrieren. Auftauen, pürieren und die Masse durch ein Leinetuch auspressen. In dunkle Flasche abfüllen, kühl aufbewahren und sobald als möglich verwenden. Es lohnt sich also immer Baldrianblüten im Gefrierfach vorrätig zu haben um jederzeit diesen Schatz herstellen zu können.

Zur Verwendung 2-3 Tropfen auf 1 Liter handwarmes Wasser gut verrühren. Als Frostschutz am Nachmittag über die Obstbaumblüte bzw. die gefährdeten Pflanzen spritzen.

Wichtig: es muss noch hell sein, damit die Pflanze die Flüssigkeit noch gut aufnehmen kann, nächtliche Nach-Spritzungen zeigen keinerlei Wirkung! Wiederholt sich die Frostnacht darauffolgend, muss das Ganze wiederholt werden.


Die uralte Fichte in der alten Mühle bietet mit ihren Ästen Schutz und ein unvorstellbar großes Naturwohnzimmer unter ihrer Krone. Ein "Maiwipferwohnzimmer"

Nun, möge der Mai in uns vieles erneuern, uns erkennen lassen, was WERT hat und die Marienlieder erklingen lassen.

In den nächsten Tage nehme ich noch das uralte Marienkräuterlied auf. Auch das will weiter erklingen und unsere Kräuterfrauenherzen erfreuen.


Ich wünsche Dir berührende Pfalnzenbegegnungen, erquickende Maitaubäder und eine lustvolle Erweiterung Deines Kräuter- und Wegwissens als Kräuterfrau und Kräutermann


Wonnige Grüße

Deine Monika Rosenstatter





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