Heute morgen wachte ich auf und mein erster Gedanke war die Linde. eigentlich bin ich gestern schon mit diesem Baum eingeschlafen.
Also schwang ich mich heut aus dem Bett und stapfte zur alten Linde. Ihre Sanftheit und Wärme strahlt sie auch ohne ihre tausenden von herzförmigen Blätter aus.
Momentan wartet sie mit ihren wunderbaren rötlichen Knospen auf und sie pflegen bereits am Morgen Hals und Rachen und stimmen das Herz auf eine sanftmütige Woche ein.
Du kannst einfach eine Knospe achtsam pflücken und sie genussvoll kauen. Sehr schnell wirst du den schleimigen Geschmack erkennen und genau dieser Pflanzenschleim ist es, der Hals und Rachen pflegt. Sozusagen ist eine Lindenknospe ein "Lutschbonbon".
Es ist für mich sehr wichtig Bäume auch im Winter an ihren Knospen zu erkennen. Dies kann man trainieren, indem man einfach Baumspaziergänge im Winter und auch jetzt im Vorfrühling macht, und eben die Bäume, die man schon kennt, genau betrachtet und ihre Knospen unter die Lupe nimmt. So wächst das Baumwissen.
Ein Spruch aus Uganda besagt:
"Wer die Bäume nicht kennt, behandelt sie wie Feuerholz."
Diese Worte finde ich sehr treffend.
Nun die Linde ist ein Baum der in der Gesellschaft immer schon sehr verankert war. 300 Jahre kommt sie, 300 Jahre steht sie, 300 Jahre vergeht sie. - So der Volksmund
Die Linde nahm als Dorfbaum immer schon viel Platz ein und unter ihr wurden Hochzeiten gefeiert, Gericht gehalten und Dorffeste veranstaltet. Dies ist eine typische Signatur für Jupiter. Adalbert riet vor 150 Jahren schon, immer wieder einmal eine Pause unter einer Linde zu machen.
Und genau dies spürt man, wenn man sich mit einer Linde, egal ob im Winter oder im Sommer verbindet - sie ist ein Baum der das Herz pflegt, zur Ruhe erinnert und durchatmen lässt.
Früher gab es auch zahlreiche Alleen, die beidseitig von Linden gesäumt waren. Daran erinnern die Namen "Lindenallee, Unter den Linden, Lindenstrasse, ..." - man könnte sagen, durch eine Lindenallee geht man des Weg des Herzens.
Vor allem wurde das Lindenholz auch als heiliges Holz bezeichnet, davon zeugen viele Schnitzereien, vorwiegend Marienstatuen, aus Lindenholz. Auch im Mühlengarten steht eine wunderschöne Marienschnitzerei aus Lindenholz. Das Holz lässt sich leicht bearbeiten und ist hervorragend als Schnitzholz geeignet. Schon das Betrachten einer Linde macht "gelinde" und menschenfreundlich.
Das Knospenmazerat aus Lindenknospen, von Tilia Tomentosa (Silberlinde), auch als Gemmomazerat bezeichnet, wirkt als Nerventonikum. Es ist ein sanftes Beruhigungsmittel, fördert den Schlaf und hilft auch Kindern zur Ruhe zu kommen.
Begleitend kann das Mazerat bei Süchten, Stress, Angstzuständen und Burn-Out empfohlen werden, ebenso bei Trauer, Liebeskummer oder übermäßigen emotionalen Reaktionen.
Ich finde es ist egal welche Linde wir in unseren Gärten haben, sie alle strahlen all diese Qualitäten aus und alleine das Kauen der Knospen, oder das darunter sitzen schenken neue Lebenskräfte - sie schenkt einen Raum der Stille mitten in der Natur, oder mitten im Garten.
Bis zur Blüte der Linde dauert es zwar noch, dennoch möchte ich Euch diese Zeilen als Begleitung auf den Weg bis zur Blüte mitgeben:
Unter der blühenden Linde
wird das Herz so weich,
egal ob der Mensch arm ist oder reich.
Die duftend Fülle berührt ganz sanft Dein Seelenkleid
und bringt Dir Harmonie.
Sie singt das Lied von Raum und Zeit,
bringt allen die Gerechtigkeit,
lausch‘ Menschenkind immerdar,
dieser heilen Symphonie!
Monika Rosenstatter
Auf diesem Weg mache ich auch aufmerksam auf die nächste Meditation am 7. März im Raum der Stille:
Seid herzlich willkommen - bitte nur mit Anmeldung. Infos findest Du im folgenden link.
Diese Woche steht ganz im Zeichen des Jahreszeitenfestes am kommenden Freitag - die Vorbereitungen laufen auf Höchsttouren.
Herzliche Grüße aus der Mühle und ganz liebe Grüße
Eure Monika
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