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Monika Rosenstatter

Frühlingsgefühle auf der Wäscheleine und der magische Haushalt

"Die kleinste Form der Wirtschaft ist die Hauswirtschaft!"

Monika Rosenstatter


Die ersten Frühlingstage werden schon manchmal von Sonne durchstrahlt. Weißt Du, was zu meinem täglichen Morgenritual unbedingt gehört? Wäsche aufhängen. Wie es so ist in einer Familie, es häuft sich viel Wäsche an, und so lege ich oft noch am Abend Schmutzwäsche in die Waschmaschine. Diese Zaubermaschine hat ihren Platz in meinem Atelier. Und so darf sie über Nacht allen Schmutz und Dreck herauslösen aus unseren Hüllen. Am Morgen, oft ist es der erste Gang den ich mache, besuche ich die Waschmaschine, nehme die Wäsche aus der Trommel, schlichte sie in einen Wäschekorb und gehe Wäsche aufhängen. Ich besitze keinen Wäschetrockner. Nein. Ich liebe es, Wäsche aufzuhängen. Gibt es doch nichts Sinnlicheres als das Ausstreifen der Socken, das Ausschütteln der zerknüllten Hemden, das „Hosenbeinherausstülpen“. Und dann das sehr sortierte Drapieren über die Wäscheleine. Und jetzt im Frühling darf die Wäsche wieder im Freien trocknen. Der Wind bläst sanft in die Laken und wer auf der Hauptstraße durch Seeham fährt, sieht von Weitem unsere Wäsche hängen auf den Balkongeländern und Wäscheleinen. Alle paar Stunden gehe ich durch, und berühre die guten Stücke, die bereits trockenen werden in den Wäschekorb gelegt. Die anderen dürfen noch baumeln. Baumeln im Wind, von manch kleiner Spinne überklettert werden, von den Vögeln besungen und von der Sonne gestärkt. Zugegeben – vielleicht etwas altmodisch. Aber wer die Wäsche achtsam und mit Liebe betreut, fühlt sich wohler in seiner Haut. Und wisst ihr was die Alten sagten? Wenn eine Frau schwanger war und über die Zeit ging, dann haben sie empfohlen, sie möge doch die Wäsche aufhängen. Möglichst hoch oben sollte die Wäsche aufgehängt werden, die Schwangere soll sich strecken müssen, das würde bekanntlich die Wehen auslösen. Tja… die guten alten Hausfrauenratsschläge waren schon immer die Besten. Oft auch die gesündesten.


Frühlingseifer,

wallend Blut,

erste Sommersprossen und ein Hut.

Lieder aus den Bäumen,

keines möcht' Frau säumen.

Hände voller Gartenerde,

Gedanken sind weit weg,

heut zählt ja nur die Gartenfreude.

Mit der Nachbarin eine kurze Plauderei,

ein Frühlingstag geht schnell vorbei.

Am Ende freut sich wohl das Gärtnerherz -

denn jetzt ist weg der kalte Winterschmerz.

Monika Rosenstatter

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