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Meine Sommer zwischen Garten, Atelier und Kräuterkammer und dem bunten Hohlzahn

Ach was ist das für ein schöner Sommer! Ich husche hin und her zwischen Atelier - malend, Garten - gärtnernd, Kräuterkammer - kräuternd und Familie, Freunden und ein von Liebe erfüllten Leben.

Die Tage sind voll und fad wird mir nie - denn dann huschen doch wieder Fragende Seelen vorbei und tja... alles fließt ineinander.

Da habe ich im Garten so eine "Versuchswiese" - so nenne ich sie. Ein Hang - Westseitig - Waldrand - schotterig und doch feucht.

Eine echte Herausforderung - aber ich rücke dem Ziel näher.

Im ersten Jahr wurde sie noch vom Vorbesitzer als Rasen übergeben. Ich ließ mal Wiese wachsen.

Sodann machte ich Initialpflanzungen - Beifuss, Topinambur, Karde - ein Apfelbaum.

die darauffolgenden Jahre wurde nur einmal jährlich gemäht und ich mulchte mit Heu. Heuer wachsen bereits mächtige Kürbisse und Zuchini, Baumspinat und Knollenziest und an der Oberen Kante ranken bereits vier Minikiwis die Strauchzone entlang am Waldrand. Die gedeihen hier prächtig merke ich.

Was sich heuer plötzlich ganz heimlich angebahnt hat und Fuß gefasst hat, ist der "Bunte Hohlzahn". Er blüht an jedem freien Fleckchen an dem kein Topinambur, Beifuss, Kürbis und Co wachsen.

Es sieht sogar zauberhaft aus. Diese gelblila Blüten schweben wie Schaumwolken am Wegesrand. Und ich beobachte die Pflanze nun seit Wochen. Mächtiger und mächtiger entfaltet sie sich zur Blütezeit und zieht eine Unmenge an Insekten, Hummeln und Bienen an. Es wimmelt nur so an den sonnigen Tagen.

Gestern habe ich die Zwischenräume wieder mit abgelegenem Heu von der "Hot-Spot-Zone" - das ist die abgemagerte Fläche, die nur einmal jährlich gemäht wird. Das Mähgut wird entfernt und ich verwende es zum Mulchen von Ertragszonen. Mit all diesem Mähgut habe ich nun in Kombination mit Urgesteinsmehl, Schafwolle und Kräuterjauchen guten Boden auf diesem Hang aufgebaut, also Humusaufbau betrieben - und nun wachsen hier Gemüse und so manche Kräuter und Kiwis und Bäume bereits in Harmonie.

Nun der Hohlzahn scheint, als würde er hier noch Licht ins Dunkel bringen und den Boden aufbereiten. Also habe ich die Hälfte nun abgeschnitten und die andere Hälfte darf weiter blühen.

Den abgeschnittenen Hohlzahn habe ich angetrocknet und unter dem Heumulch verteilt. Hier dringen nun die Gerbstoffe, Saponine und die Kieselsäure in den Boden ein. Ich spüre förmlich wie es arbeitet.



Ich habe ja Prachtstaudenbeete, Wildwiesen, Magerwiesen, Gemüseacker... vielen im Garten, aber ich muss sagen diese "Versuchswiese" ist momentan mein absoluter Liebling. Es ist als könnte ich malen - als Gärtnerin. Gestalten, Wege kreieren hindurch die Hohlzahnbüsche, Steine gekonnt setzen, an den Kiwis vorbeihuschen... ja und den Kalebassen - beim Reifen zusehen.


Es ist so ein Schritt ins Ungewisse, wenn man ein Stück Wiese einfach mal als Versuchsobjekt hernimmt und sich treiben lässt von der Natur.


Da passt dieser Spruch von einem gutem Freund hervorragend dazu:


Mach den leisen Schritt

ins weite, unbekannte, ferne Land.

Lass Dich in den Himmel tragen

von den Winden ohne Ort.

Dein Verstand wird dir versagen,

doch Dein Herz ist bereits dort.


Martanda


Es ist auch ein Bild im Atelier parallel dazu entstanden. Die Worte fließen in das Bild hinein. Es ist ein Bild der Reihe: Worte des Lichts. Worte von Meistern werden in Farbe getaucht und wirken dann als Bild in Räumen.

Bei diesem Bild saß ich im Garten und sah die Mücken tanzen im Sonnenlicht, sah die Samen des Weidenröschen fliegen und so entstand der Untergrund für die Worte.

Das Malen mit dem Garten ist ein ständiges Hin- und Herhuschen zwischen Pinsel, Farbe und Gartenarbeit. Ihr solltet mich mal sehen. In meine Jugendjahren malte ich ja sehr viel, machte auch Ausstellungen und war als Künstlerin tätig. Immer im Sommer kommt diese alte Liebe wieder hoch, wenn ich Farbe und Pinsel hervorhole und male und male und male.

Es freut mich besonders, dass einige der Werke der letzten Wochen nun schon neue Räume zieren und bei lieben Menschen wirken dürfen.

Jedes Jahr einige neue Lieder, einige neue Bilder, ein neues Buch wäre auch mal wieder angesagt... es wird schon:) Gut Ding braucht Weile.



Irgendwie schwingt die Qualität des Hohlzahns auch in diesem Bild durch.

Ich habe gestern noch einige blühende Stängel geerntet und zum Trocknen aufgehängt.


Die Heilwirkung des Hohlzahns ist eine uralte, vergessene Kraft. Früher wurde er sogar als Wundermittel gehandelt - da er bei Atemwegserkrankung seine schleimlösenden Dienste zur Verfügung stellte, als Wundkraut galt und sogar besonders hilfreich bei Gelenksentzündungen war.

Ich glaube diese Kraft wohnt ihm auch heute noch inne - jedoch wurde er vergessen.

Es gibt einige Arten und manchmal blüht er rosa, manchmal gelb, und hier bei mir wächst der bunte Hohlzahn - dieser blüht lila-gelb.

Seine Statur ist kräftig und unumstößlich, sein Stängel vierkantig und er zählt zu den Lippenblütern.

Er ist gut behaart und manchmal sogar etwas stachelig, wehrhaft. Er ist rund um den Apfelbaum gewachsen - wie ein Schutzschild hat er sich um den Baum gelegt - und genau dieser noch sehr frisch gepflanzte Baum hat extrem vom Hohlzahn profitiert - er wirkt am gesündesten von allen Bäumchen hier im Garten.

Seine entzündungshemmende und wohltuende Wirkung auf Gelenke kann ich gut nachvollziehen, wenn ich seine "Gelenke" am Stängel betrachte. Diese sind sehr markant - betrachte ihn mal genau.

Eine sehr deutliche Signatur tritt hier zutage.


Die Blüten sind bei Insekten ebenso beliebt wie bei Menschen- sie sind essbar und hübsch obendrauf. Noch dazu sind sie in Gelb und Lila - die alte und neue Farbe der energetische Karmalösung. Lila ist die alte Karmafarbe, Gelb die neue.

Also liegt der bunte Hohlzahn voll im Trend - eine Pflanze im Garten der neuen Zeit und so werde ich ihn ehren und achten. Er breite sich gut aus und mancher darf blühen, mancher auch in Ruhe wieder vergehen und seine Samen riefen, mancher dient als Mulch, mancher als Kraut für Tee und Kräuterkissen für Gelenke und als Beigabe zu Gelenksalben.

Ein Geschenk von Mutter Natur - weil ich sie einfach gelassen habe und mal zugesehen habe, was denn nun passiert auf dieser Versuchswiese. Der Versuch ist geglückt - das Geschenk des heurigen Jahres heißt "Bunter Hohlzahn - Galeopsis speciosa".

Mal sehen wie sich die liebe Versuchswiese im kommenden Jahr entwickelt.


Die wichtigste Erkenntnis beim Gärtnern der letzten Tage:

Alle 12 Permakulutprinzipien sind ein Weg in eine gesunde Zukunft für Stein, Pflanze, Tier und Mensch.

Und Permakultur ist auch ein Weg in die neue Gemeinschaft der Menschen - gekoppelt mit Wildnispädagogik und Mentoring, Volkheilkunde und Meditation, Einfachheit und Humor.


1. Beobachten und Nutzen


2. Energie sammeln und speichern


3. Einen Ertrag erwirtschaften


4. Selbstregulierende Kreisläufe schaffen


5. Erneuerbare Ressourcen nutzen


6. Alles verwerten, nichts wegwerfen


7. Muster erkennen, dann Details gestalten


8. Integration


9. Kleine und langsame Lösungsstrategien finden


10. Vielfalt schätzen und fördern


11. Randzonen nutzen


12. Veränderungen nutzen


Ich wünsche euch in diesem Sinne ein erfülltes Sommerwochenende und vielleicht begegnet ja auch ihr dem Hohlzahn und lernt ihn besser kennen!

Herzlichst Eure Monika


Bunter Hohlzahn - Ggaleopsis speciosa








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