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Monika Rosenstatter

Räucherzauber

Irgendwie sind das heuer ganz besondere Tage, Weihnachtsfeiertrage, Rauhnächte und auch der Jahreswechsel war irgendwie "magic".

Tief versunken im Tun, Forschen und Niederschreiben von Skripten, Anfertigen von besonderen Werkstücken im Atelier für Euch und sehr interessanten Gesprächen, holten mich die Sternsingerkinder kurz aus meinem Universum heraus. Sie schenkten mir Weihrauch und er duftet bereits durchs Haus.

Beim Durchforsten meiner Gedichte und Skripten zum Thema Räuchern stieß ich auf dieses Gedicht. Ja... räuchern hat immer etwas mit Loslassen zu tun.

Lasst mit dem Rauch ziehen was ziehen will. Ich lege die folgenden Worte... hab sie vor vielen Jahren zum Räuchern niedergeschrieben, in den Rauch.


Als ich aufhörte festzuhalten, da setzte sich das Leben wie ein großer Strom in Bewegung.
Als ich aufhörte festzuhalten, da verblasste so vieles hinter mir, verschwand.
Als ich aufhörte festzuhalten, da entdeckte ich Länder und Gefilde, von denen ich nur ahnte, dass es sie gab.
Als ich aufhörte festzuhalten, da lebte ich das Leben und ritt die Wellen.
Als ich aufhörte festzuhalten, kam ein Windstoß und trieb mich nach vorne.
Als ich aufhörte festzuhalten, hatte das Feuer in mir wieder Luft zum atmen.
Als ich aufhörte festzuhalten,hat mich die Erde neu geboren.
Monika Rosenstatter


Aus gelebter Erfahrung will ich Dir das „Räuchern“ heute kurz näher bringen und die Neugier und Freude am energetischen „Putzen und Reinigen“ aber auch „Harmonisieren“ wecken. Räuchern kann eine große Bereicherung für den Alltag werden. Man sollte sich aber auch der Wirkung bewusst sein, denn setze ich eine Aktion, muss ich mit einer Reaktion rechnen. Dies ist vielen nicht bewusst. Der Rauch verschiedenster Kräuter und Harze zählt zur energetischen, archaischen Medizin.

·       Durch das Handwerk des Räucherns begreift  man die  eigenen vier Wände als einen Raum, in dem sich mehr als  Luft und Möbel befinden?


Geräuchert wird manchmal auch einfach nur um Kleidung und Räume zu aromatisieren und eine wohlige Atmosphäre zu schaffen. Nach dem Kochen werden Küchengerüche mit einer Salbeiräucherung neutralisiert, zur Harmonisierung nach einer Hausräucherung wird mit Rose oder Lavendel beduftet.

 

·       Der Rauch verschiedener Pflanzen, wie der Wacholderrauch, der Atem (Rauch) von Salbei, Weide und Efeu wirkt reinigend und teils keimtötend. So wurden schon immer Krankenzimmer damit desinfiziert, in Pestzeiten und bei Epidemien geräuchert, was in früherer Zeit lebensrettend sein konnte. Die berühmten Schnabelmasken in Venedig dienten als Gefäß für heilsamen Rauch in pestilenten Zeiten. So schützte man sich vor Ansteckung.

 

·       Um den Kontakt zu Ahnen zu erleichtern, wurde immer schon der Rauch als Medium verwendet. Jedoch nicht nur um Kontakt aufzunehmen, sondern um ihnen auch gute Wünsche oder Ungesagtes zu senden.

 

·       Rauch und Klang dringen in Ebenen vor, von denen wir oft abgeschnitten sind, oder uns nicht an sie heranwagen. Das Betreten der Anderswelt, das Kommunizieren mit Naturwesen wird bei Schamanen und Naturvölkern immer von Rauch begleitet.

 

 

·       Das Räuchern im Jahreskreis zu den acht Festen hilft, sich an die Rhythmen der Natur wieder anzubinden.

 

·       Räuchern begleitet viele Schwellenübergänge im Leben eines Menschen.  Geburt, Hochzeit, Krankheiten, Pubertät, Wechsel, Tod. Ebenso bei Arbeitswechsel, Finden der Berufung, Scheidung, Wohnungswechsel, beim Antritt vor Reisen.

 

·       Neben den schwarzen Wetterkerzen in unserer christlichen Tradition, welche zu Lichtmess geweiht wurden, zählt auch das Räuchern von Wetterkräutern wie Königskerze, Johanniskraut oder auch Brennnessel, der Palmbuschen, ins Fenster gesteckte Haselruten und Farnsamen. Die Hauswurz gilt auch als blitzabwehrend.

 

·       Es bietet die Möglichkeit den eigenen Körper über seine Grenze „Haut“ hinaus kennenzulernen und einen Raum der Entspannung, der Geborgenheit und des Schutzes zu schaffen.

·       Geräuchert wurde immer schon um unerwünschte Energien loslassen zu können. Letztendlich bedeutet erst ein Zulassen von dem was ist, ein Loslassen.


·       Begleitet von einem Raucherritual kann der Garten im Herbst schlafen gelegt und ihm ein Danke für das  Gartenjahr geschenkt werden?


Was wären die Rauhnächte ohne Räucherwerk? Die Frage und auch die Antwort erübrigen sich!

Räuchern schließt den Kreislauf zwischen Pflanze und Mensch. Durch regelmäßiges Einbinden des Räucherns in den Alltag sammelt man Erfahrungen und findet schnell Freude daran. Ich möchte die Düfte der Kräuter aus meinem Garten, der Waldschätze und der balsamischen Harze nicht mehr missen. Mit meiner Begeisterung möchte ich anstecken. Als emsige Kräuter- und Waldfrau erlebe ich immer wieder, wie sehr mich die Zeit, in der ich mit dem Feuer spiele und den Rauch zum Himmel schicke, wieder zu mir finden lässt, mich reinigt und mir Kraft gibt. Die Natur ist unsere einzig wahre Ressource, auch auf geistiger Ebene. Lernen wir Sie zu nutzen, finden wir wieder den Kontakt den wir brauchen.


In diesem Sinne tauche ich wieder ab und wünsche Euch weiterhin gutes Sinnieren, Innehalten und winterliches Ankommen.


Herzliche Rauchzeichen Eure Monika




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