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Monika Rosenstatter

Tannengrün und Weihnachtszauber - Räucherrezept

Heuer kriecht die Weihnachtsstimmung schon seit Wochen in meine Räume und mein Gemüt.

Wir bereiten gerade ein kleines Kaminweihnachtskonzert für unsere Familie vor und das Singen der Weihnachtslieder begünstigt wohl die verfrühte Weihnachtsstimmung.

Ein Berg Tannenreisig habe ich bereits von einem Bauern bekommen um in die Adventkranzproduktion zu gehen und täglich schmücke ich ein kleines Eck mehr in der Mühle.

Nebenbei entstehen Gedichte. Aus eigener Feder, aus tiefstem Herzen und nicht von der KI.

Also noch so richtig echt.

Seit Wochen beobachte ich da was vor sich geht im Netz und es ist wahrlich wunderlich.

Und so habe ich beschlossen erst recht so einfach wie möglich weiter zu schreiben in eigenen Worten, zu singen, auch wenn's nicht perfekt ist, zu malen und auch die Kunst zu leben. Hand- und Herzwerk halt.

Die Tanne und ihr Duft sind für mich ja immer ein besonderes Ereignis. Ab Allerheiligen beginnt sie so richtig nach Weihnachten zu duften. Und trocknen zweige für Räucherwerk vor sich hin, einiges wird zu Tannenmehl gemahlen und natürlich gibt's ein waldiges NadelwaldBadesalz - auch das wird heut noch angesetzt.


Vielleicht setzt auch Du Dich mal hin und versuchst ein Weihnachtsgedicht zu schreiben.

Dadurch setzt man sich ganz anders mit dem Weihnachtsgedanken auseinander.


Weihnachtn derf wieder sei

So ganz tiaf drei

Gspürn mecht is wieder im Herzen drin,

dann machts a wieder an Sinn.

Gspürn mecht i wieder wias Herzerl hupft,

wann da Vater wieder die Gitarrensaiten zupft.

Wann de Mama die Kerzen anzünd

Und des kloane Kinderl a selbstgsstrickte Puppn im Packerl drin find.

Da Weihrauch ziagt durchs Haus,

der Onki lest die Gschicht vom Nikolaus,

de Barbarazweig bliahn so schen als wia nia zuvor,

und St. Lucia bringt ausm Woaz die ersten Keim hervor.

Gspürn toan wir‘s alle in uns drin,

vielleicht schenk ma heuer dem Weihnachtn an ganz an neichn Sinn.

Weg vom Klim-Bim und Juchhe

A Winterspaziergang ist oanfach und sche.

A warmer Tee, Kekserl dazua

Das ist wohl a gsunde Weihnachtsruah.


Monika Rosenstatter


Wintersonnenrauch

1 Teil Weihrauch

1 Teil Myrrhe

1 Teil Tannennadeln

1 Teil Fichtennadeln

1 Teil Alantwurzel

1 Teil Rosmarin

1 Prise Zimt

1 Teil Rose

1 Teil Mistel

1 Tropfen Wolfsaugentinktur (Arnika)


Nichts verbinden wir mit der „Weihnacht“ mehr, als den Duft des sonnigen Weihrauchs und der bitteren Myrrhe, als den Duft von Tanne und Fichte. Rosen werden plötzlich vergoldet und künden von der Geburt des Lichts. Und die Mistel wachsend in luftigen Höhen, geerntet mit goldenen Sicheln, nicht den Boden berührend, bringt Körper, Geist und Seele wieder ins Gleichgewicht. Rosmarin kündet vom Tau des Meeres und bringt das Element des Wassers, das Element der Fruchtbarkeit in diese weihende Kräutermischung.

Und auch die alte Bauerngartenpflanze, der Lichtbringer „Alant“ erfüllt mit seinem kampferartigen Wurzelduft die Räume und lockt Elfen und Naturwesen. Tiefen Atem lässt uns der Alant, auch Weihrauchwurz genannt holen, die Eindrücke des Alltags verdauen und mit der Kraft des „Wolfsauges“, der Arnika, stärken wir unsere Mitte – unser Herz.

Vermische die achtsam gesammelten Naturschätze in einem dafür guten Schüsselchen. Mit den Fingern zerkleinere Blüten, Wurzeln, Zweige und Nadeln. Gib ein Tröpferl Wein und eine Perle Honig dazu und hauche mit deinem Atem in die Räuchermischung. Es ist Deine ganz persönliche Mixtur. Lasse sie sieben Tage reifen und dann schüttle sie bevor du sie verwendest. Sei beim Mischen mit den Gedanken ganz bei Dir und dem alten Jahr. Was soll der Rauch dieser Räuchermischung mitnehmen? Womit wird der freie Platz dann gefüllt? Denke nach und werde Dir klar über Wünsche. Denke an das Licht das zur Wintersonnenwende geboren wird. Welcher Funke soll in Dir neu geboren werden? Gibst Du dem Licht in Dir aber auch noch Zeit zu reifen? Der Winter, die zwölf heiligen Nächte geben Raum und Zeit für all diese Gedanken. Mach Dir Notizen dazu. Schreiben ist das Entbinden von Gedanken. Rauch nimmt die Gedanken mit und geleitet sie dorthin wo sie ihren Platz finden dürfen.


Dieses Rezept aus meiner Mühlenwerkstatt möge Euch duftende Stunden bereiten!

Herzlichst Eure Monika

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