Und wieder schau ich aus dem Fenster, sehe eine wunderweiße Schneedecke und nehme es, wie es ist.
Viele Menschen wünschen sich Frühling und doch lässt er auf sich warten, lässt dem Winter den Vortritt. Manchmal ist Winter im schönsten Frühling.
Die Natur hat ihre Gründe, wobei ich glaube die Natur denkt sicherlich nicht nach, es geschieht einfach.
Der April macht, was er will.
Vielleicht stellt uns der Winter die Frage:
Hast Du etwas vergessen?
Der Winter ist die Zeit des Nordens und er reicht bis in den Nordosten hinein. Diesmal streckt er seine Fühler bis in den Osten aus. Frühling und Winter tanzen miteinander.
Der Norden steht für absolute Klarheit, Wahrheit, Sicherheit, Weisheit und Schutz, Stille, Focus, Zentrierung, für den roten Faden im Leben, der im Frühling wieder neu angeknüpft wird, wenn die Spinnräder des Lebens sich neu zu drehen beginnen.
All diese Qualitäten zusammen ergeben eine Kraft, die im Rad des Lebens immer am Ende stehen.
So wie die weise Alte mit ihrer Schürze, der weißbärtige Großvater diese Qualitäten verkörpern und uns spiegeln, so sollten wir jedes Jahr im Kreis mit der Kraft des Nordens beschließen.
Weiser, reifer, sicherer im Sein, ein Stück mehr eigene Wahrheit leben, ein Stück mehr Klarheit und Orientierung und die Kraft, den Mut den richtigen Schritt zu tun.
Diese Nord-Qualitäten reifen in einem Menschen über viele Lebensjahre heran und jeder Winter gibt uns die Möglichkeit uns daran zu erinnern, und diese Qualitäten zu pflegen, zu trainieren, auszufeilen, an ihnen zu meißeln, wie der Bildhauer den Felsblock bearbeitet und so nach langer Arbeit die letztendliche Form sich zeigt. Die Erscheinung dessen, was ist.
Will der Winter uns nochmals daran erinnern, diese Kräfte des Nordens, des weisen Alters zu pflegen? Die Erscheinung, die letztendliche Form der zu Ende gebrachten Arbeit, des vollendeten Zyklus anzunehmen, zu sehen mit dem Blick des Herzens, und es sein lassen wie es ist. Ausatmen und Ankommen.
Diese unendliche Kraft des Nordens, des Schild des Nordens zu spüren, zu fühlen in allen Zellen und die Integration dessen, bilden das Gerüst, die Knochen, die Stabilität des Lebens. Wir Er-Ahnen die Kraft des Seins. Ein Mensch der diesen Funken in sich trägt, strahlt unglaubliche Güte und Demut aus. In seinem Dunstkreis empfinden wir Sicherheit, Geborgenheit und wir können uns in den Schoß des Urvertrauens hineinsenken und uns darin baden. Ein Stück von dieser Weisheit mitnehmen und in unser Leben tragen.
Lausche in Dich hinein. Wie ist es, wenn der Norden, die Stille, die Ruhe, die Weisheit, die Klarheit, die Wahrheit, die Sicherheit, dass sich alles im natürlichen Rhythmus bewegt, in dir Raum einnehmen darf?
Sehnst Du Dich immer nach Frühling, oder ruft Deine Seele im Innersten laut nach Norden?
Komme an!
Herzlichst Monika
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