Mit den "Süß - Sauren Monatsrezepten" möchte ich einfache Anregungen für den Alltag geben. Ich sehe vor allem die Aufgabe der Frau darin, aus den Schätzen der Natur gute und gesunde Speisen für den Familientisch zu bereiten. Mit Liebe, Magie und Einfachheit können wir so unsere Gesundheit und frohen Lebensgeister unterstützen.
Mit den "Süß - Sauren Monatsrezepten" möchte ich einfache Anregungen für den Alltag geben. Ich sehe vor allem die Aufgabe der Frau darin, aus den Schätzen der Natur gute und gesunde Speisen für den Familientisch zu bereiten. Mit Liebe, Magie und Einfachheit können wir so unsere Gesundheit und frohen Lebensgeister unterstützen.
Mit den "Süß - Sauren Monatsrezepten" möchte ich einfache Anregungen für den Alltag geben. Ich sehe vor allem die Aufgabe der Frau darin, aus den Schätzen der Natur gute und gesunde Speisen für den Familientisch zu bereiten. Mit Liebe, Magie und Einfachheit können wir so unsere Gesundheit und frohen Lebensgeister unterstützen.
"Waldschätze"
Sieben Sachen aus dem Wald,
hol ich, damit ich werde uralt.
Einen Stock, einen Stein, ein Moospölsterlein,
einen Zapfen , ein Blatt und eine Eichel,
und auch noch ein Rindenstück -
das nenn ich dann Lebensglück!
Diese sieben Schätze gilt es nun zu bergen,
einer nach dem andern,
mit ihnen werde ich durchs Leben wandern.
monika rosenstatter
Als Waldfrau finde ich oft sehr interessante Gegenstände im Gebüsch.
Auf den folgenden Seiten könnt ihr mich auf den Spuren der Waldfrau verfolgen.
Ich erzähle von Bäumen, vom Waldfrühling, vom Blätterherbst, vom Eisbaum, vom Sommernachtswald,....
Manche Einträge sind teilweise schon einige Jahre alt, aber die will ich nicht verändern, denn so sehe ich, wie sich das Leben, der Wald und alles um mich verändert.
Täglich gehe ich in den Wald, und wenn es nur wenige Minuten sind. So entschwinde ich dem Alltag. Die Jahreszeiten erlebe ich im Wald am intensivsten. Jedes bewusste Erleben der immer wiederkehrenden Zeiten lässt mich wachsen und neu erkennen, neu lernen. Die Waldfrau ist anders als die Gartenprinzessin. Sie ist wild, kennt Pflanze, Baum und Tier. Der Archetyp der Waldfrau hat keine Angst vor Einsamkeit oder Dunkelheit. Die Waldfrau verschmilzt mit dem Wald, wird eins mit ihm und seinen Wesen.
Ein Baum begleitet mich ein Leben lang und noch mehr. Er zeigt mir, wie ich verwurzelt bleibe, wie ich blühe und Früchte trage. Wie ich wieder loslasse und schlafe. Einen Winterschlaf lang - schlafe. Und wie ich im Frühling mit neuer Kraft ins neue Licht gehe. Bin ich bereit von ihm zu lernen? Dann bin ich groß, wenn ich klein bin. Alt, wenn ich jung bin. Eine Eiche ist da um einfach eine Eiche zu sein. Ich bin da, um ich selbst zu sein.
Einfach und schlicht
Der Baum als Verbindung zwischen Himmel und Erde
Die Blüte der Brunnen der Seele
Die Wurzeln greifend in das Erdreich
Die Blätter singend im Wind
Die Äste erfassend den Raum
Der Stamm tragend die Krone
Die Krone hervorbringend die Früchte
Einfach und schlicht
Monika Rosenstatter
Von den Moosweiblein...
... das Tauwasser sammelt das Moosweiblein in kleinen Krügen aus "Hklhuhflekwrf - Holz"
Von den Moosweiblein hört man so einiges in alten Märchen und Sagen. Bekanntlich sind sie alt und knorrig, tragen oft flachsenes Haar...sie betten ihre Kindelein auf Moos und Rinden, kennen sich mit Kräutern aus uns und führen Verirrte in der Nacht aus dem Wald, beschützen Kinder welche im Wald spielen. Sie sind eher bucklig und klein... waschen ihre Wäsche am Bach und kochen einfachen Brei. Da es im Wald und in ihrem Baumhäuschen unter Wurzeln der Bäume ehr nass und kalt ist, sind sie mit Haarmoos bedeckt und schön... na ja. schön sind sie auf ihre Art. Sie sammeln das Tot- und Fallholz in einer Bucklkraxen und fordern von den Menschen auch Brot und Getreide ein. Sie sehen in die Zukunft und können die Menschen auch verwandeln und man sagt, wenn sie einen ganz fest drücken oder anhauchen, kann das Krankheit und Tod nach sich ziehen. Also kennt das Moosweiblein die Elemente und kann sehr wohl mit ihnen umgehen. die Zukunft sagt sie voraus... weil sie mit dem Wind spricht. Der trägt zurück, was vorne geschieht. Sie trägt auch eine Schürze, in dieser trägt sie immer Brot in den Taschen mit sich. Das geht nie aus. Eine Schürze ist immer ein Symbol der Fülle. Wenn man Glück hat, und das Moosweiblein nicht erschreckt oder stört, kann es sein, dass es Dir einen Knäuel Garn schenkt. Der Faden dieses Garns ist endlos. Also ist sie auch mit den Nornen bekannt. Weißt du was das Moosweiblein ganz gut kann? Sie spinnt sogar Fäden aus Baummoos. Das ist ganz stark und besitzt besondere Zauberkräfte. Denn sie spinnt es auf ihrem Spinnrad, das aus 9 verschiedenen Hölzern gefertigt ist. Und wenn sie spinnt, dann spricht sie nicht, sie surrt vor sich hin. Surr, Surr, Surr... und da spinnt sie dann neue Waldgeschichten, Menschengeschichten und manchmal verspinnt sie auch alte verworrene Sache. Wie soll man sagen.. sie spinnt auseinander.. damit wieder alles ihre Ordnung hat. Das ist das Moosweiblein... sie ist recht schüchtern...wenn du das Weiblein treffen willst, dann musst Du in den Wald. Manchmal kann es Tage dauern, bis sie sich zeigt. Am besten ist, du schaust nach unter den Wurzeln alter Bäume... lernst ihre Spuren lesen und bringst ihr kleine Brotstückerl mit... aber ja kein Kümmelbrot... das mag sie gar nicht. Früher gaben die Menschen dem Moosweiblein gerne Kümmelbrot,... um sich vor ihm zu schützen. Geister mögen keinen Kümmel. Diese Menschen. Ein Moosweiblein tut doch nichts. Nur weil es etwas anders aussieht. Diese Menschen... bekommen immer gleich Angst... dabei wäre es so sanft und weich mit ihr auf dem Moospölsterchen... und überhaupt... das Moosweiblein kann Dir Geschichten erzählen... ja die kann richtige Geschichten auftischen... das muss man gehört haben:)
Hermann Hesse
„Bäume sind Heiligtümer. Wer mit ihnen zu sprechen, wer ihnen zuzuhören weiß, der erfährt die Wahrheit. Sie predigen nicht Lehren und Rezepte, sie predigen, um das einzelne unbekümmert, das Urgesetz des Lebens.
Ein Baum spricht: In mir ist ein Kern, ein Funke, ein Gedanke verborgen, ich bin Leben vom ewigen Leben. Einmalig ist der Versuch und Wurf, den die ewige Mutter mit mir gewagt hat. Einmalig ist meine Gestalt und das Geäder meiner Haut; einmalig das kleinste Blätterspiel meines Wipfels und die kleinste Narbe meiner Rinde. Mein Amt ist, im ausgeprägten Einmaligen das Ewige zu gestalten und zu zeigen. Ein Baum spricht: Meine Kraft ist das Vertrauen. Ich weiß nichts von den tausend Kindern, die in jedem Jahr aus mir entstehen. Ich lebe das Geheimnis meines Samens zu Ende, nichts anderes ist meine Sorge. Ich vertraue, dass Gott in mir ist. Ich vertraue, dass meine Aufgabe heilig ist. Aus diesem Vertrauen lebe ich. Wenn wir traurig sind und das Leben nicht mehr gut ertragen können, dann kann ein Baum sprechen: Sei still! Sieh mich an! Leben ist nicht leicht, leben ist nicht schwer! Das sind Kindergedanken. Bäume haben lange Gedanken, langatmige und ruhige, wie sie ein längeres Leben haben als wir…“
Hermann Hesse
_ _ _
Aber weint der Baum, wenn er seine Blätter verliert?
Weint der Baum, wenn er seine Blüten verliert?
Weint er, wenn ich seine Früchte esse?
Er weint nicht. Ich weine für ihn.
Wenn die Blüten sich auflösen im warmen Frühlingsregen, wenn die Blätter am Boden vergilben und sein buntes Kleid am Boden vermodert,
zu Erde wird, wenn ich vergesse seine Früchte zu ernten und zu genießen. Ich weine… für ihn. Oder weine ich für mich?
Habe ich jedoch genug für ihn geweint, werde ich irgendwann bemerken, dass er jedes Jahr wieder blüht,
dass er jedes Jahr erneut Früchte trägt,
dass er jedes Jahr wieder sein Kleid abwirft und in der Ruhe, der Stille und im Vertrauen auf Gott
neue Kraft schöpft.
Für die neuen Blüten,
für die neuen Früchte,
um sein Kleid neu zu färben um es einfach nur loszulassen.
Der Baum – mein großer Meister und die Worte die Gott im Stillen zu mir spricht …
Er ist und ist und ist - ewig im Samen immer wiederkehrend … wie die Seelen …
Monika Rosenstatter
Die Geschichte vom einen Baum...
Es war einmal ein Same. Hoch oben in einem Baum. Oh ja, er lebte im Himmel. Doch irgendwann mal geschah es, dass der Same vom Baum fiel. Purzelte einfach runter. "Na", dachte sich der Same. "Jetzt ist es passiert. Jetzt bin ich aus dem Himmel gepurzelt. "Obwohl", dachte sich der Same, "schaun wir mal". Sein Brudersame und ein Schwestersame waren nämlich einfach im Himmel von einem Vogel verschluckt worden. Und so wars vorbei mit ihnen. Sie konnten zwar so noch einige Zeit über die Erde und durch den Himmel fliegen, aber das wars dann auch. Und so lag er nun in der Erde der Same. Er beschloss Fuß zu fassen. Zuerst keimte er. (1) Es war nicht so schön luftig wie im Himmel. Der Wind hat manchmal ganz schön geblasen und die Sonne blendete ihn auch oft, aber diese Erde... na ja... er lag im feuchten, dunklen und seine Samenhülle drohte zu platzen, weil sie so durstig war, trank sie soviel Wasser... er platzte aus allen Nähten. Damit hat er mal nicht gerechnet. Na Bravo! Als die Schale geplatzt war, musste er auf zwei Beinen stehen lernen, sonst wäre er gekippt oder davongepurzelt. Er schlug Wurzeln. (2) War gar nicht so schlecht. Er wusste nämlich als Same, als er aus dem Himmel fiel, und auf der Erde landete nicht mehr, dass er Entwicklungsmöglichkeiten hatte. Sehr spannend. Er merkte, er war nicht alleine und als ihm plötzlich ein grüner Schopf wuchs, sagte er: "Ich! Da bin ich!" Er begann die Welt zu erkunden und wuchs und wuchs. (3) Da merkte er wieder, der Stamm ist etwas weich und schlapprig, also begann er Rinde und ein festes Holz zu bilden. Er konnte es ja kaum glauben, war er doch vor einiger Zeit eine kleiner Same. Er war völlig überwältigt und ja.. man musste sagen, er war bereits sehr standhaft und seine Rinde war eine guter Schutz und an seinem Stamm kletterten schon so manche Käfer und Tierchen rauf und runter. (4) Und so begann er sich zu entfalten und dachte an den Himmel aus dem er gefallen war. Er beschloss auch so einen Himmel zu machen, eine Baumkrone wie es die Menschen hier nannten. Für ihn war es der Himmel. Es war sein Herzstück. Er bemühte sich sehr darum, eine gute Form zu bekommen, legte sich richtig ins Zeug um etwas darzustellen. Sein Herz schlug für etwas... für sein Ziel, ein Himmel für viele Samen zu werden, so wie er es erlebt hatte. (5) Unermüdlich atmeten seine Blätter und machten und werkten und ohhhh da kam plötzlich eine Blüte. Und da kam ein Schmetterling, und Bienen und alles summte um ihn herum. Er war außer sich vor Freude. Er merkte, dass da etwas passierte, was er sich nicht erklären konnte, aber er fühlte etwas neues wuchs in ihm heran. (6) Er fühlte sich nun wie im siebten Himmel. Engelsgleich. Und die Menschen standen um ihn herum und suchten bereits Schatten unter seiner Krone, rochen an den duftenden Blüten und alles wuselte und sang und tanzte in ihm. Es war wie fliegen. (7) Und da hätte er fast übersehen, dass er vor lauter Erdenfreuden, so ganz nebenbei schon mit seiner stattlichen Größe den Himmel ober ihm berührte. Dieses klare blaue Etwas. Er erinnerte sich. Damals war er als Same im Himmel, aber jetzt war er selbst die Verbindung zwischen Himmel und Erde. Oh, und er stellte Himmel und Erde einander vor. Das dachte er sich damals nicht, dass er der Verbinder sei zwischen diesen zwei Welten. Fast wäre er ins Schwanken geraten, aber er lernte nun diese geistige Welt, in die er hineinwuchs mit der irdischen zu verbinden und er bemühte sich, wie ein Baum, ein alter weiser Baum, immer den Ausgleich herzustellen. (8) Nun erkannte er, dass aus den Blüten plötzlich Früchte wurden und er traute seinen Augen nicht, in ihnen waren doch genau diese Samen, wie er einst einer war. Ooooooooo. War er also nur aus dem Himmel gefallen, herunter auf die Erde, um hier die Erfahrung zu sammeln, wie es einem aus dem Himmel gefallenen Samen ergeht? Er wusste, dass es nun Zeit war, auch diese kleinen Samen, die in seinem Himmel wohnten, nun aus dem Himmel zu entlassen. Für manche war die Reise mit einem Vogel bestimmt, manche, das wusste er, würden nie Fuß fassen, manche waren sehr klein, aber konnten sich gut entwickeln, würden sie erst einmal Fuß gefasst haben, hier auf der Erde, manche waren sehr groß, mal sehen was aus ihnen würde und manche... waren einfach da... aber nie mehr gesehen... Sie waren einfach. Es war Zeit sich zu lösen. (9) Es war nun Zeit für den neuen Samen. Den Himmel auf die Erde zu bringen. Das Schicksalsrad musste sich drehen. (10) Mit dem ersten Schritt Fuß zu fassen. Zu wissen dass Gott Vaterhimmel und Gott Muttererde, zwar Mutter und Vater waren, und doch ein göttliches Wesen ihn wachsen ließ. Diese Sonne, diese Liebe. (1) Und doch wusste er, dass da noch diese Quelle war, denn ohne das Wasser konnte sein Same nicht zu wachsen beginnen. (0). Die Zentralsonne. Die nun zu strahlen begann, denn die Erkenntnis ist der Same der Wandlung. Und so wuchsen viele Samen zu Bäumen. Und die Geschichte von dem, der weiter wie bis 1 zählt, hätte verloren... war irgendwie nun endlich zu verstehen. Und man erinnerte sich wieder an die Worte, welche Jesus einst sagte: Ihr werdet über mich hinauswachsen. Das neue Zeitalter war angebrochen.
11.6.2018 um früh Uhr morgens... aus dem Bett geborene Geschichte...
Axis mundi - Der Odem des Lebens
In einen Wald zu gehen bedeutet für viele von uns eine Barriere zu überwinden. Eine Grenze. Die zivilisierte, gepflegte Kulturlandschaft hat eine scheinbare Ordnung. Wir fühlen uns „wohl“. Wir haben Straßen, Wanderwege, einen Plan, eine Orientierung. Der Mensch richtet sich seinen Lebensraum so, wie er für richtig hält. Schlüpft nun das Menschenkind von dieser Ordnungslandschaft durch den Hain, durch den Waldrand, so begibt er sich in eine neue, ganz selbstorganisierte Umgebung. Der Wald als Anderswelt lässt uns unser ich ganz neu erfahren. Wir müssen achtsam werden. Die Sinne erwachen zum Leben, bewegen wir uns im Unterholz. Durch die Natur erfahren wir uns selbst. Der Umgang mit der Natur ist die beste Lebensschule.
Im Jänner tauchten wir ein in den Wald, der licht und durchlässig war. Zwischen den Nadelbäumen schlängelten sich die unbelaubten Äste von Buchen und Ahornen, Weiden, Ulmen und anderen baumigen Wesen. Nun tauchen wir den üppigen grünen, duftenden, schattenspendenden Wald ein. Die Waldränder sind oft undurchdringbar. Holunder, Weißdorn, Schlehen, Waldreben und Brennnessel begrenzen die Waldwelt. Früher spielten wir Kinder mit den Lianen, den Luftwurzeln der Waldrebe, oft waren sie bis zu 8 cm dick. An den Baumseilen sind wir hin und her geschwungen, bastelten und Gefäße, Gürtel, Körbe. Und so manch einer berichtete mir sogar, dass er die Waldrebe als Jugendlicher rauchte, nebst der Brennnessel. Wenn der Wald blüht, dann blühen meist Fichten sehr stark. Erst heuer (2015) war wieder eine Jahr der Fichtenblüte. Wolken stiegen auf in den Himmel. Genau zu jener Zeit, in der man in den Nachrichten hörte, dass Saharastaub unsere Landschaft bedeckt. Also ich weiß nicht, ob sich da nicht Blütenstaub von Fichte, Löwenzahn und Sahara vermischten? Wer genau beobachtet, muss oft lächeln und den Kopf schütteln. Früher wäre man nie auf die Idee "Saharastaub" gekommen, weil man es ja gar nicht wusste. Heute ist es eine helle Aufregung wenn gelber Staub Autos und Fenster verschmutzt. Anstatt dem Schauspiel im Wald zu folgen, folgen wir den Nachrichten und dem Putzlappen. Die Fichtenblüte ist bezaubernd. Da verblassen die grünen Fichtenwipferl im Mai. Wenn sich dann noch Ahorn, Eiche und Esche mit ihren fransigen Blütengehängen schmücken und der Ebereschenduft von weitem in die Nase strömt, dann ist der Wald wieder zu regem Leben erwacht. Nun fällt die Baumbestimmung zunehmend leichter, denn Blüten und Blätter sind wohl jene Merkmale, welche uns Dank Duft, Farbe und Form in Erinnerung bleiben.
Nach der Arbeit im Winter mit Knospen und Baumrinden ruft nun die sehr beglückende Arbeit mit Blättern und Blüten der Bäume, welche zu Tee, Kosmetik, Nahrung und einfachen Heilmitteln verarbeitet werden.
Der Wald liefert aber nicht nur Mittel zum Zweck für den kleinen Mann, die kleine Frau im Alltag. Er schenkt uns auch Lebens- und Lernraum. Jeder einzelne Baum lehrt uns Zyklen des Lebens. Ein alter Baum hat im Gegensatz zu einem Kraut eine langjährige Lebenserfahrung. Immer wieder haben Menschen für sich Bäume als Mittelpunkt erklärt. Man denke nur an den Weltenbaum Yggdrasil, die Richtlinden, Volkseichen oder die klassischen Hausbäume. Die Ahnenbäume, Lebensbäume, Stammbäume und manchmal lässt der Mensch sogar die Seele baumeln. Baumeln, straucheln und schneiteln – so viele Ausdrücke leiten wir vom Wald und seinen Bäumen ab. Bäume waren und sind für mich begreifliche Wesen, die mir Halt und Rückzug geben, Weisheit und ruhe lehren. Jedes Jahr wähle ich meinen eigenen Jahresbaum, Weltenbaum, der mich durch das Jahr begleitet. Die Botschaft des Baumes eröffnet sich meist erst im Laufe des Jahres. Aber durch das Sprechen mit dem Baum, das Fühlen, Verarbeiten seiner Schätze und Beobachten im Jahreskreis bekomme ich halt und Sicherheit. Meine Wurzeln stärken sich, die Krone darf wachsen, der Stamm darf stattlicher werden. Jedes Jahr aufs Neue ziehe ich die Kreise. Wie die Jahresringe eines Baumes reihen sich die Lebensjahre aneinander. Die Kräuter und Blumen sind das ergänzende „Spielzeug“ und die „Würze“ im Garten Eden, die Bäume sind die jene Punkte um die alles kreist und schließlich empor steigt.
Der Weltenbaum der so vielen Kulturen einst Mittelpunkt war, ist Legende. In den Landschaften werden die alten Bäume aus wirtschaftlichen Gründen gefällt. In Dörfern müssen die Eschen und Ulmen weichen, weil sie Gehsteige behindern. Dabei könnten doch die Kinder so schön an der herabhängenden Zweigen riechen, an den Blättern zupfen, aus den Ästen ihre Kampfstöcke, Bogen und Schwerter machen. Alles muss sauber und gestriegelt sein. Nichts darf aus dem Rahmen fallen, alles hat seine Grenzen. Und doch ufern wir grenzenlos aus. Wir beschneiden und begrenzen die Natur, weil wir zu wenig Raum haben. Deshalb schaffen wir uns Raum auf Kosten der Natur.
Die Kraft des Gedankens
ist unsichtbar wie der Same,
aus dem ein riesiger Baum erwächst;
sie ist aber der Ursprung
für die sichtbaren Veränderungen
im Leben der Menschen.
Leo Tolstoi
Eine archetypische Märchenwelt, mit der wir tief verbunden sind verbirgt sich in den Wäldern und vielen Baumwesen. Unseren Vorfahren, zurückliegend bis in die Steinzeit, waren Bäume und Wälder wirtschaftliche ebenso wie religiöse Lebensinhalte. Der Wald zeugt von der essentiellen Bedeutung der Gemeinschaft. In der menschlichen Evolution spielte die Gruppenbildung eine wichtige Rolle. Echte Menschengemeinschaften, und nicht virtuell im Netz gaben Halt und Rat.
Unsere Wälder der Erde sind auch die Lunge der Erde. Wir sind von diesen grünen Lungen abhängig. Wer hat schon mal nachgedacht wie die menschliche Lunge aussieht. Das Lungengewebe sieht aus wie ein verzweigter Baum. Ein Lebensbaum?
Die Weltenesche Yggdrasil wird im keltischen Baumhoroskop wie folgt beschrieben:
Yggdrasil, die Weltenesche, ist die Verkörperung der Schöpfung als Gesamtes. Räumlich, zeitlich und inhaltlich. Er ist der Weltenbaum, weil er im Zentrum der Welt steht und alle Welten miteinander verbindet. Als Weltachse (Axis Mundi) verbindet er die drei Ebenen Himmel, Mittelwelt und Unterwelt. Als Himmelsstütze stützt er das Himmelsgewölbe. In der Edda wird er als der "Maßbaum" bezeichnet. Die Welt reicht nur so weit wie seine Zweige und Wurzeln reichen und die Schöpfung besteht nur solange wie er besteht. Er ist ein Sinnbild der Raumzeit. Yggdrasil ist auch ein Sinnbild des Lebens an sich, und von Vergehen und Werden, der Wiedererneuerung des Lebens. Die Tiere am Baum nehmen von seiner Lebenskraft, die drei Nornen besprengen ihn mit dem heiligen Wasser des Urbrunnens und schenken ihm immer wieder neue Lebenskraft. Da Yggdrasils Leben sich immer wieder erneuert oder weil Yggdrasil immergrün ist, ist die Weltenesche auch ein Sinnbild der Unsterblichkeit. Durch Odins Selbstopfer wird Yggdrasil zum Opferbaum. Da Odin sich selbst am Baum aufhängt, um das geheime Wissen bei den Wurzeln Yggdrasils zu erlangen, kann man in Yggdrasil auch einen Wissensbaum sehen, über den man zum geheimen Wissen gelangt.
Wen ich davon rede, dass die Wälder unsere Erdlunge sind, dann möchte ich Dir nahelegen wieder mit den Bäumen zu atmen. Dieses Gedicht, oder besser diese Meditation habe ich vor vielen Jahren geschrieben. Es hat sich nichts verändert, denn nach wie vor atmen wir ein was der Baum ausatmet, atmet der Baum ein was wir ausatmen. Der Odem dem Lebens fließt in der Beziehung zwischen Baum und Mensch.
Wenn die Waldfrau mit den Bäumen atmet
Der Atem der Bäume,
erschafft in uns Räume,
Ungeahnt, tief verbunden.
Heilt der Atem manche Wunden.
Weit und groß, zart und leicht,
wiegend und streichelnd,
meinem Gemüte schmeichelnd.
Wie unten, so oben,
wie oben, so unten.
Erde, ich hab dich gefunden.
Dir übergebe ich all meine wunden.
Du hältst Dein Haupt der Sonne entgegen
Wärme erfüllt Dein Leben.
Fühle den Strahl
In der Glut dieser Bäume
Licht erfüllt alle Räume.
Grünende Blätter gleich tausenden Herzen
Kein Kummer, kein Leid, keine Schmerzen.
Rauschende Blätter von Atem erfüllt,
haben mich nun in Liebe gehüllt.
Silbergleich dem Rindenkleid
Glatt, ebenmäßig , Mondinbleich
Leg darauf meine Stirn.
Haut an Haut
Atme ich laut,
In alle Tiefen meines Seins.
Haare nun wachsen wie Gold,
engelsweich – elfenhold.
Höre ich Chöre nun singen
Waldstimmen erklingen.
Weite und Weisheit
Zutiefst ergeben
Arme mich in Himmelssphären heben.
Die Großmutter wiegt mich im Schoß.
Hier leb ich, hier lieb ich, hier komm ich zur Ruh.
Schließe meine Augen.
Mach die Tore hinter mir zu.
Monika Rosenstatter
Es ist gedeckt...
Unser Garten ist nicht weit vom Wald entfernt. So führen Rehwege zu unserem Garten, und auch die flinken Eichhörnchen besuchen uns. Sie fliegen von Baum zu Baum und schimpfen ganz fürchterlich, wenn ihnen Kater Linus und Blacky zu nahe kommen. Oft sitzt der eine Eichhorn auch in der Blutbuche vor der Haustüre und wenn man aus dem Haus tritt, dann gibt es ein Gezeter das jede Glocke ersetzt. Wenn das Eichhorn unsere Nüsse stibitzt, mit einen Apfel in den Pfötchen ganz frech vom Baume lacht, dann ist Erntezeit. Und im naheliegenden Wald hat es seinen Tisch gedeckt. Wer räumt das alles auf? Diese Spuren lerne als Waldfrau zu lesen. Folge den Wegen, aber nur wenn Du bereit bist, auch diese Welt achtsam zu betreten. Du bist nur Gast. Bedenke dies!
Der Spechtbaum - Baumhöhlen
Ich gehe zu Hause viel in unsere Wälder. So weit halt die Füße tragen. Und plötzlich stand ich vor der Fichte. Die Fichte, die ich jahrelang passierte auf meinen Waldwegen. Ein Loch. Ein riesiges Loch ist im Stamm. Frisch gehämmert. Hat doch der Specht in den letzten Tagen ein Haus gebaut. So frisch gebaut habe ich noch nie zuvor ein Spechthaus erblickt. Vor allem so tief am Stamm. In etwa 1,5 m Höhe spechtete (Neologismus - Wortneubildung) der Specht eine Höhle mit über 15 cm Durchmesser aus diesem Fichtenstamm. Ich stand sprachlos davor. Am Boden lagen die noch frischen kleinen Holzspäne, die er ist seinem Schnabel heruntergepickt hat. Da fiel mir wieder ein: Das Spechtholz ist doch ein uralter Glücksbringer. So sammelte ich bedächtig Spechtholz vom Boden ein. Oft besuche ich seither die Baumhöhle des Waldvogels. Zuhause hüte ich das wertvolle Spechtholz. Und in einer Vollmondnacht wird es zu einem Amulett verarbeitet.
Jetzt muss ich mal nachdenken was der Specht uns sagen will.
"Jetzt sehe ich das Geheimnis,
die besten Menschen zu schaffen.
Es heißt: Wachse auf in freier Luft,
und iss und schlaf mit der Erde."
Walt Whitman
Stockschwammerl
Stockschwammerl - so heißen diese oft sehr intensiv duftenden Schwämme. Ich nenne sie auch die "Fresser des Waldes." Alte Baumstämme, Wurzeln, Totholz,... alles wird von ihnen überwuchert, zersetzt. Zusammengefressen. Und wenn die Speise verzehrt ist, s zerfallen sie selbst. Ein lustiges Spiel der Natur. Pilze stehen irgendwo zwischen den Welten. Zwischen Anfang und Ende. Das Ende des Baumes - das wird meist besiegelt von so einem Schwamm. Und aus dem Ende wird Erde, fruchtbarer Waldboden und darauf keimt bereits die nächste kleine Buche..... Viele Stockschwämme sind essbar, eignen sich für Dekorationen, als Zunderschwamm zum Räuchern, als Deko für die Weihnachtskrippe. Ich persönlich kenne kaum Namen der einzelnen Schwämme. Tja, den Birkenschwamm, das Judasohr, den Lärchenschwamm,... eigentlich alles die reinsten Zauberkünstler - auch in der Naturheilkunde...
Sie machen den Wald zu einem Märchenwald. Sie sorgen für Farbe, sie sind die Ohren von so manchen Waldmännchen. Manchmal haben Bäume so große Ohren, da muss frau doch einfach mit ihnen reden.... Oder du kletterst die Himmelsleiter empor, die Stufen sind bereits gewachsen...
Ein unterirdischer Sternenhimmel
von Gottfried Keller
"Aber es war schön, hinab zu schauen auf den Waldgrund, da er ganz aus grünem Moose bestand, das in tiefer Dunkelheit lag. Auf dem Moose wuchsen viele einzelne, sternförmige Blumen auf schwankendem Stängel, und sie wendeten sich immer nach dem oben gehenden Beschauer; bei jeder Blume stand ein kleines Erdmännchen oder Moosweiblein, das mittels eines in goldenem Laternchen strahlenden Karfunkels die Blume beleuchtete, dass sie aus der Tiefe heraufschimmerte wie ein blauer oder roter Stern, und indem sich diese Blumengestirne, welche oft in schönen Bildern zusammenstanden, langsamer oder schneller drehten, gingen die winzigen Leutchen mit ihren Laternchen um sie herum und lenkten sorgfältig den Lichtstrahl auf die Kelche. So sah sich das kreisende Leuchten in der Tiefe von dem hohen Balken oder Bretterwege wie ein unterirdischer Sternhimmel an, nur dass er grün war und die Sterne in allen Farben strahlten."
Gottfried Keller hat das Moos doch märchenhaft beschrieben. Moos ist für mich wie ein Hexenteppich, den der Wald extra für mich ausrollt. Was wäre ein Perserteppich dagegen? Die verschiedensten Muster breiten Moose am Waldboden aus. Die schönsten Grüntöne, langer und kurzer Floor. Ist ein Baum verletzt, so binde Moos auf die offenen Stelle. Ebenso machten es früher die Menschen, wenn sie verwundet waren. hast du Durst, dann nimm Moos und drücke das Wasser heraus. Das ist gutes Waldwasser, wenn du durstig bist. Willst du eine nette Hexenkugel drehen, dann umwickle eine Kugel aus zusammengeknüllter Zeitung mit Moos. Das ziert dein Heim.
Wood - Climbing
Das schönste im Winter ist für mich in den Wäldern umherzustreifen. An Tagen mit Minusgraden lässt sich das Harz von den Fichtenbäumen am Besten herunter kletzeln. Auch ist die Sicht im Winterwald eine andere als wenn im Sommer die Bäume belaubt sind. Ein Gerüst aus Ästen, die Nester der Eichkätzchen in den Astgabeln stellen sich zu Schau, der Specht mit seinem auffallenden Federkleid ist nicht zu übersehen oder auch zu überhören. Und die Rehwege zeichnen sich am Waldboden deutlich ab. Und genau diesen Wegen folge ich. Planlos. Stundenlang gehe ich diese Wege des Wildes entlang und spüre die fließende Kraft. Die Wege verlaufen oft an Linien mit Erdstrahlen oder Wasseradern. Zum schlafen kein idealer Platz, aber sind Waldfrau oder Reh in Bewegung, so sind das die "Wege". Und da lande ich halt schon mal in abschüssigem Gelände. Der Waldboden ist gefroren, wo im Sommer Sumpf ist, habe ich hier nun festen Untergrund zur Verfügung, die kleinen Buchenschößlinge, 30 cm; Wurzeln, Lianen (Waldreben) und die Äste der Bäume sind hier meine Helfer. Ich klettere die steilsten Hänge hinauf, oft komme ich mir vor wie ein kleines Reh. Ich vergesse auf Angst, sehe auch nicht den Abgrund, bin eins mit dem Wald. Es ist anders als Klettern in den Bergen. Es ist ein "Einswerden" mit den Bäumen, den Wesen. Ein Einatmen der Jahreszeit "Winter". Der Haunsberg und seine Ausläufer, die Bäche die sich durch Schluchten schlängeln, wunderschöne Eiskrippen wachsen lassen, das Lispeln der großen Fichten und wer an klirrenden Tagen besonders still ist, der hört die kleinen Wichtel durch den Wald knacksen.
Die Milzkrautgrube im Winter.... Hier komme ich immer im Winter oder zeitigen Frühjahr her. Eine besondere Frauenkraft wohnt diesem Graben und dieser Schlucht inne. Teppiche von Milzkraut durchziehen den Graben. Ein altes "Krötenkraut" - Die Kröte ist das Krafttier der Göttin und nimmt diese Pflanze unter ihre Fittiche. Das Milzkraut liebt feuchte Stellen und ist wahrlich ein uralten Frauenkraut aber stärkt auch die Milz, wie ihr Name verrät.
„Zum Hügel ging ich ins tiefe Holz
Zauberruten zu finden
Zauberruten fand ich.“
Aus der Edda (isländische Sage)
Wotans Gesang
Und i hab an Bam, den hab i so viel gern -
den herz i, den druck i
den busselt i - so oft halt's grad geht.
des g'spürt er, i bin mir sicher.
Mein bester Freund is sie wordn die Buachn.
Unter de Leit' miassat i lang nach so am Freund suachn.
Sie hört mir zua,
schenkt mir Ruh.
Sie is mei Mutter vom Wald
mir zwoa werden miteinander alt.
Monika Rosenstatter - Waldfrau